Dieses Jahr fällt Fasching aber sowas von aus, aber dafür müssen wir nicht auf leckere frittierte Krapfen verzichten. In Italien gibt es die Frittelle di Carnevale traditionell in der Karnevalszeit im ganzen Land. Regionale Unterschiede gibt es natürlich. Je nach Gusto kann man das Rezept so gestalten, wie man es am liebsten hat.
Frittieren gehört nicht zu meinen Kernkompetenzen, deshalb reduziere ich das auf ca. drei Vorgänge im Jahr. Und das auch nur ausschließlich auf zwei Gerichte insgesamt. Eins davon sind Arancini (in Öl ausgebackene Reisbällchen mit Füllung) und eben die Frittelle di Carnevale zur Faschingszeit. Wobei ich mir jedes mal denke, die könnte ich durchaus öfter essen. Die sind wirklich der Hit!
Lievito Madre für luftig-lockere Frittelle
Für diese Krapfen verwende ich aktiven Lievito vom Vorabend. Ich habe das Rezept auch schon mal mit inaktivem Anstellgut verwendet, finde aber, daß die Luftigkeit letztendlich etwas leidet. Geschmacklich sind beide Sorten top, aber mit der Unterstützung von blubbernden Lievito Madre werden sie einfach unwiderstehlich!
Dafür setze ich mir einfach aus einem Löffelchen Lievito aus dem Kühlschrank eine frische Portion an. Diese lasse ich über Nacht abgedeckt im Warmen stehen und nutze sie dann am nächsten Tag. Sobald ich loslegen will, werden alle Zutaten vermischt, das Öl angeheizt und es kann los gehen!
Kleine Leckerbissen mit einem Hauch von Frische
In Italien gibt es viele regionale Unterschiede, was in den Teig für die Frittelle di Carnevale rein muss. Rosinen muss ich persönlich jetzt nicht unbedingt haben. Aber was ich sehr gerne mag, ist die Kombination von Anis und Zitrone. Die ist wirklich der Kracher! Der Teig wird mit einem Spritzer Ouzo (in Italien heißt das Anis-Likör) versehen und die Schale einer Zitrone gibt einen herrliche Frische.
Man kann außerdem etwas Joghurt oder Ricotta mit zum Teig geben, das gibt eine zusätzliche säuerliche Note, die sehr gut zum Anis und der Zitrone passt. Ich bekomme direkt wieder Hunger!
Beim frittieren sollte man darauf achten, daß die Frittelle die Carnevale nicht zu groß werden. Sonst werden sie außen zu dunkel und sind Innen noch nicht durch. Wenn man das beachtet, hat man wirklich schnell gemachte Leckerbissen, die nicht nur zu Karneval schmecken!
Guten Appetit und Helau und Alaaf!
Wir werden dieses Jahr an Rosenmontag eine Familien-Faschingsparty machen. Dafür werde ich heimlich die Kostüme nähen (was auch immer „heimlich“ im Lockdown mit allen Familienmitgliedern im Haus aus heißen mag) und dann machen wir es uns so witzig wie möglich. Den Kindern zuliebe lassen wir uns da mal was einfallen.
Und wenn ihr auch Lust auf ein bisschen italienischen Karneval habt, lasst euch die Frittelle di Carnevale schön schmecken. Ich bin so sicher, ihr werdet sie heiß und innig lieben!
Frittelle di Carnevale mit Lievito Madre
Zutaten
- 120 g aktiver Lievito Madre
- 2 große Eier
- 50 g Zucker
- 1 TL Vanilleextrakt
- 1 Bio-Zitrone
- 125 g Weizenmehl
- 60 g weiche Butter
- 2 cl Ouzo gibt es in kleinen Fläschen an der Supermarktkasse
- 1 Liter Frittieröl
Anleitungen
Lievito Madre vermehren
- 30 g Lievito Madre mit 30 g Wasser und 60 g Mehl vermischen. Abgedeckt über Nacht im Warmen bis zum nächsten Tag stehen lassen.
Hauptteig
- Die Eier und Butter mit dem Zucker und dem Vanilleextrakt schaumig schlagen. Den Lievito hinzugeben und gut verrühren.Die Zitrone heiß abwaschen, Schale abreiben und zusammen mit dem Ouzo zum Lievito-Gemisch geben.Das Mehl schrittweise unterrühren und mit einem Schneebesen zu einem geschmeidigen, zähflüssigen Teig verrühren.30 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
Frittieren
- Das Frittieröl in einem hohen Topf auf 180 Grad erhitzen.Jeweils einen halben Löffel Teig abschöpfen und ins heiße Fett tauchen. Die Temperatur etwas herunter regeln und die Frittelle ca. 2 Minuten ausbacken.Auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen, final mit Puderzucker bestäuben und genießen!